USA-weit antworteten 4127 AAN-Mitglieder. Ihr Durchschnittsalter betrug 51 Jahre, 65,3% waren männlich, und sie arbeiteten durchschnittlich 55,7 h/Woche. Sie wurden mit insgesamt 57 Fragen zu Arbeitszeiten, zur Arbeits- Karriere-Zufriedenheit, Lebensqualität, psychischen Symptomen etc. befragt.
60,1% der US-Neurologen wiesen nach dem Maslach Burnout Inventory–Human Services Survey (MBI–HSS) mindestens ein Zeichen eines Burnout oder einer Depersonalisation auf. Risikoerhöhende Faktoren waren lange Arbeitszeiten (p = 0,003), viele ambulante Patienten (p = 0,024) und häufige nächtliche Bereitschaften (p = 0,013). Vor allem aber punktete eine geringe Arbeits-/Karriere-Zufriedenheit: Ärzte mit Burnout hatten eine um 64,3% geringere Wahrscheinlichkeit, beruflich zufrieden zu sein (p < 0,001). Jeder prozentuale Anstieg der in Praxis/Klinik verbrachten Zeit erhöhte das Risiko dieser Unzufriedenheit um 1% (p < 0,005). Die geringste Zufriedenheit zeigten die Schlafmediziner (sie waren 70% weniger zufrieden als Allgemein-Neurologen; p = 0,002).
Vor einem Burnout schützend schienen dagegen u. a. berufliche Unabhängigkeit (p < 0,001), ein unterstützendes Personal (p = 0,001), Sinnhaftigkeit der Arbeit (p < 0,001), und ein höheres Alter (p < 0,001) zu sein. Deutlich seltener als Allgemein-Neurologen waren Epileptologen „ausgebrannt“ (p = 0,032).
Übrigens wiesen Neurologen, die in universitären Einrichtungen arbeiteten, gegenüber den übrigen klinisch tätigen Neurologen eine niedrigere Burnout-Rate (55,7% vs. 63.3%; p < 0,004), eine höhere Arbeits-/Karriere-Zufriedenheit und bessere Lebensqualität auf. HL