Unter 155 Kindern und Jugendlichen (5–18 Jahre alt, 97 männlich) waren 48 an einer Bipolar- Störung (BP) erkrankt, 44 an einer ADHS und 21 an einer ADHS plus depressiver Störung (ADHS+DEP). 42 unauffällige Kinder dienten als Kontrollen. Alle trugen während einer Schulwoche ein Aktigraphie-Handgelenkband.
BP-Teilnehmer unterschieden sich in 19 der insgesamt 28 Messgrößen von den Kontrollen, in 8 bzw. 11 von der ADHS-/ADHS+Dep- Gruppe. Am deutlichsten zeigte sich dies bei der BP- vs. ADHS-Gruppe in den nächtlichen Parametern und einer zeitlichen Verschiebung der Tagesaktivität, z. B. in einer höheren nächtlichen Aktivität und geringeren Gesamtschlafzeit. Die relative zirkadiane Aktivitätsamplitude war bei ihnen im Durchschnitt verringert und der Indic's bipolare Vulnerabilitätsindex (VI) zu Fluktuationen der Aktivitätslevel erhöht.
Anhand eines Vierfaktoren-Modells (Schlaf, Hyperaktivität, zirkadiane Dysregulation, VI) und eines prädiktiven (altersadjustierten) Modells (Support vector machine, SVM) ließen sich BP-Erkrankte vom Rest des Kollektivs gut unterscheiden: 33/48 der BP-Teilnehmer wurden korrekt zugeordnet und 99/107 der Nicht-BP-Teilnehmer. Die durchschnittliche Genauigkeit in der Unterscheidung von BP und Nicht-BP betrug 83,1%, es fand sich eine hohe Spezifität von 91,7% bei mittlerer Sensitivität von 64,4%. JL
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