BDNF-Effekte im MS-Tiermodell

Neuro-Depesche 4/2011

Basistherapeutikum Glatirameracetat vermittelt axonalen Schutz

Ist der Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF) schon unter physiologischen Bedingungen von zentraler Bedeutung für das axonale und neuronale Überleben, kommt ihm bei ZNS-Erkrankungen wie der MS vermutlich ein überragender Stellenwert für neuroprotektive Effekte zu. Deutsche Forscher zeigen nun im MS-Modell, dass der BDNF-abhängige Axonschutz durch das Basistherapeutikum Glatirameracetat vermittelt werden kann.

Im ZNS wird der BDNF hauptsächlich von Neuronen gebildet. Aber auch aktivierte Immunzellen, die sich in den entzündlichen MS-Läsionen finden, exprimieren BDNF und können auf diese Weise neuroprotektiv wirken.

Untersucht wurden die BDNF-Effekte jetzt bei Mäusen mit Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG) induzierter experimenteller autoimmuner Enzephalomyelitis (EAE), einem Modell der MS, das inflammatorische und neurodegenerative Komponenten umfasst: Knock-out-Mäuse, deren Immunzellen kein BDNF sezernieren, zeigten in der Akutphase der EAE eine abgeschwächte Immunreaktion und entwickelten in der chronischen Krankheitsphase parallel zu einem verstärkten Axonverlust eine progressive Behinderung. Bei vollständigem Fehlen von BDNF im ZNS waren Axonverlust und EAE-Verlauf noch schwerwiegender. Nach Injektion BDNF-überexprimierender T-Zellen war bei den Tieren eine direkte, therapeutisch erwünschte axonprotektive Wirkung und ein deutlich günstigerer Verlauf der EAE festzustellen.Wichtigs­tes Ergebnis zu Glatirameracetat ist, dass das Basistherapeutikum in vivo die klinischen Symptome der EAE signifikant reduziert, aber dass dies nur in Anwesenheit von BDNF geschieht. Eine neuroprotektive Wirkung von Glatirameracetat scheint über eine Verstärkung der Expression von BDNF möglich.

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