Antipsychotika bei Delir älterer Menschen

Neuro-Depesche 7/2013

Auf diese Nebenwirkungen achten!

Eine Forschergruppe befasste sich anhand einer prospektiven Studie mit den speziellen Nebenwirkungen gebräuchlicher Antipsychotika zur Behandlung eines Delirs bei älteren Menschen und ermittelte das Nutzen-Risiko-Verhältnis.

Ausgewertet wurden die Daten von 2453 im Laufe eines Jahres in 33 Allgemeinkrankenhäusern stationär behandelten Patienten (Durchschnittsalter 73 Jahre). Sie hatten das Delir bei ihrer Aufnahme aufgrund akuter körperlicher Krankheiten gezeigt oder nach einer Operation entwickelt. Das Management der Patienten umfasste sowohl eine sorgfältige Titration der Dosis als auch ein konsequentes Monitoring von frühen Zeichen für Nebenwirkungen. Primärparameter waren die Inzidenz und Art schwerer unerwünschter Ereignisse (SUE).

Von den 2834 Patienten mit Delirium erhielten 2453 atypische oder typische Antipsychotika, am häufigsten Risperidon (34%), Quetiapin (32%) und parenterales Haloperidol (20%), deutlich seltener Perospiron (3,6%), Olanzapin (3,5%) und Aripiprazol (2,5%). Unter ihnen trat bei 22 (0,9%) ein SUE auf. Die höchste Inzidenz hatte eine Aspirationspneumonie (n = 17; 0,7%), die in acht Fällen direkt als Antipsychotika-Folge eingeschätzt wurde, gefolgt von kardiovaskulären Ereignissen (n = 4; 0,2%) sowie einer venösen Thrombembolie in einem Fall (0,05%). Entgegen den Erwartungen kam es in keinem Fall zu einer sturzbedingten Fraktur oder Hirnverletzung. Am wichtigsten war, dass keiner der Patienten an einem SUE verstarb.

Bei 54% hatte sich das Delirium innerhalb der ersten Therapiewoche gegeben, bei 25% nach zwei Wochen. 51% konnten nach Hause entlassen werden. Auf der Wirksamkeitsseite stand den SUE eine deutliche Verbesserung der Scores Clinical Global Impressions – Improvement (CGI-I) Skala von 2,02 gegenüber.

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