Spricht ein Patient mit generalisierter Angststörung (GAD) nur partiell auf eine adäquate Therapie an, können Switch- oder Add-on-Strategien greifen. Deren Nutzen sowie der Einsatz von Pregabalin standen im Mittelpunkt eines Satellitensymposiums auf dem letzten DGPPN-Kongress in Berlin.
In Europa sind heute 5 bis 6 Millionen Menschen von einer GAD betroffen. Das Lebenszeitrisiko liegt schätzungsweise bei 8,3%, erläuterte Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen, Dresden. Nach den Leitlinien der World Federation of Societies of Biological Psychiatry gehören neben der kognitiven Verhaltenstherapie SSRI, SNRI und der Kalziumkanalmodulator Pregabalin zu den First-line-Interventionen bei GAD.
In rund 20% der Fälle sprechen GAD-Patienten aber auch auf die in den Leitlinien empfohlenen Standardtherapien nicht ausreichend an, schilderte Prof. Dr. Borwin Bandelow, Göttingen. Auf eine solche partielle Response reagieren Psychiater und Neurologen am häufigsten mit einer Dosiserhöhung. Bandelowbevorzugt jedoch in erster Linie Switch- und Add-on-Strategien wie die Umstellung auf andere Medikamente der ersten (SSRI, SNRI oder Pregabalin) oder zweiten Wahl. Ultima ratio ist die Therapie mit Präparaten, die keine Zulassung für die GAD haben, aber in doppelblinden oder offenen Studien bei dieser Indikation oder anderen Angststörungen wirksam waren. Zuverlässige Daten zu deren Anwendung existieren aber nicht.
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