Neuro-Depesche 5/2006

Anhedonie ist Teil der Psychopathologie

In einer griechischen Studie wurde bei akut erkrankten Patienten mit Schizophrenie untersucht, ob zwischen einer körperlichen Anhedonie und psychopathologischen Parametern oder Antipsychotika-Nebenwirkungen eine Korrelation besteht.

81 mehrheitlich mit konventionellen Antipsychotika behandelte Patienten, die aufgrund einer akuten Schizophrenie-Episode konsekutiv stationär aufgenommen worden waren, wurden mittels Positive and Negative Syndrome Scale (PANSS), der Rating Scale for Extrapyramidal Side-Effects (EPSE), der Barnes Akathisia Rating Scale (BARS) und der Abnormal Involuntary Movement Scale (AIMS) untersucht. Zusätzlich wurde die Chapman Revised Physical Anhedonia Scale (RPAS), eingesetzt, die das Unvermögen, Freude z. B. an gutem Essen oder bei Berührung zu empfinden, misst. In den multiplen Regressionsanalysen fand sich eine signifikante Relation zwischen den Scores für die körperliche Anhedonie und die Schwere der positiven und negativen Symptome nach PANSS. Außerdem litten ältere Patienten (> 35 Jahre) stärker unter einer Anhedonie. Patienten mit nicht-paranoiden Schizophrenien wiesen niedrigere RPAS-Scores auf als paranoide Patienten. Ein Zusammenhang mit der Schwere der allgemeinen Psychopathologie, Depressionen oder motorischen Nebenwirkungen der Antipsychotika nach EPSE, BARS oder AIMS wurde nicht gesehen.

Quelle: Kontaxakis, VP: Physical anhedonia in the acute phase of schizophrenia, Zeitschrift: Annals of general psychiatry, Ausgabe 5 (2006), Seiten: 1-5

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